Amabilis Lea | 19.09.1998 - Mittag | Zuhause
Ambi blickte aus dem Fenster. Auf ihren Knien lag ein aufgeschlagenes Buch. So gerne würde sie auch mal ein solch spannendes Abenteuer erleben, wie die Protagonisten in ihren Büchern. Ambi war Buchhändlerin. Sie mochte diesen Beruf zwar, doch sie sehnte sich nach etwas mehr Abenteuer in ihrem Leben. Da fiel ihr der Traum aus letzter Nacht wieder ein. Dieser eigenartig große Löwe. Diese Einladung in ein unbekanntes Land. Ja, sie wollte in dieses Land. Aber was muss ich laut jener Stimme im Traum nochmal tun, um in dieses wundervolle Land zu gelangen? Ach ja! Jetzt erinnere ich mich wieder! Ich muss mich dafür entscheiden und dann wird der Löwe vor meiner Haustür aufkreuzen oder sowas in der Art. Also dafür entschieden habe ich mich ja schonmal. Das ist eine ganz klare Sache. Aber wenn da wirklich was dran sein soll, dann müsste doch... Während ihren Gedanken öffnete Ambi die Haustüre und trat hinaus. Ihr Blick fiel direkt in den Vorgarten, in welchem ganz gelassen der Löwe saß. Durch diese Überraschung wurden ihre Gedanken sogleich unterbrochen und machten neuen Gedanken Platz. Das kann doch nicht wahr sein! Unglaublich! Schnell sprang sie zum Löwen, welcher sich daraufhin erhob und von ihr weg lief. Die ganze Straße nach unten bis zur Felsenbucht, ohne dass die Touristen und Spaziergänger Notiz von ihm nahmen. Ambi folgte ihm natürlich auf Schritt und Tritt. Zwischen den ganzen Felsen hindurchzusteigen war gar nicht so einfach. Doch plötzlich war da dieser Höhleneingang, durch welchen der Löwe ging. Ambi mochte die Dunkelheit nicht wirklich. Aber sie hatte keine Angst vor dem Löwen. Er ließ sie an Aslan aus Narnia denken, welchen sie aus einer ihrer Lieblingsbuchreihen kannte. So blieb sie dicht an seiner Seite, während sie durch die Höhle lief. Nur ein Dutzend Minuten später erblickte sie das helle Licht des Höhlenausganges, auf welchen sie freudig zuschritt.
--> Die Höhle, die Welten verbindet