Quintus Filius Judex | 13.01.1997 - Morgen | Bach
Nachdem Quin und auch Tuccos aus dem Bach getrunken haben, legte sich Tuccos auf die nasse Wiese und begann mit einer Fellpflege. Der Löwe fand es wohl gemütlich hier. Quin setzte sich ebenfalls hin und kuschelte sich an das warme Fell des Löwen. Danach musste Quin wohl eingeschlafen sein. Denn erst, als Tuccos abrupt aufstand, erwachte Quin wieder. Es musste schon nach Mittag sein. Die Sonne stand am Horizont. Quin sah Tuccos nach, der mit schnellen Sprüngen über die Wiese sprang. Dann erklang ein lautes Kampfgeheul, welches aber auch schnell wieder vorüber war. Tuccos kam zurück mit einem erjagten Deinonychus. Quin staunte nicht schlecht, als er den Dinosaurier aus seinem Traum wiedererkannte. Mit ein paar Bissen riss Tuccos die ledrige Haut auf und kostete vom Fleisch. Für Quin war das nichts. Er wollte zwar auch vom Fleisch kosten, doch für ihn musste es zumindest gebraten sein. Als Ranger kannte er natürlich diverse Tricks, um in der Natur zu überleben. In einem naheliegenden Wäldchen fand er Holz und Steine. Damit machte er sich ein Feuer und einen spitzen Stein, welchen er als Messer verwenden konnte. So ließ sich das Fleisch schnell zubereiten und es schmeckte nicht mal schlecht. Die Lederhaut verwendete er als zusätzliche Kleidung, indem er sich diese umhängte. So vergingen die Tage. Mit Tuccos freundete er sich wirklich gut an. Irgendwann ließ Tuccos ihn sogar auf ihm reiten. An jenem Ort mit dem Bach und dem Wäldchen richtete sich Quin ein wenig ein. Aus Holz baute er sich eine kleine Hütte und dann noch ein Unterschlupf für Tuccos. Gemeinsam gingen sie auf Entdeckertouren und erforschten das Land. Da Quin der einzige Mensch weit und breit war, nahm er sich die Freiheit, dem Land einen Namen zu geben. Er nannte es Forastia. Dies kommt vom lateinischen Wort «foras» und bedeutet «außen». Quin gab dem Land den Namen, da es außerhalb von der Höhle und gar außerhalb von der bisher bekannten Welt liegt. Denn dass dies eine Parallelwelt sein musste, wurde Quin ziemlich schnell klar. Schließlich gab es hier keine Menschen und so viele Pflanzen und Tiere, welche es auf Erden nicht gab. Auch hat er das Land so weit erforscht, dass er mit Sicherheit sagen konnte, dass dies kein Teil von Neuseeland war. Neuseeland war nämlich noch ziemlich überschaubar. Quin war sich nicht sicher, ob er jemals wieder hierher gelangen konnte, wenn er zurück zur Erde kehrte. Schließlich schien das alles hier etwas Magisches an sich zu haben. Und hieß es im Traum nicht etwas von einer Lebensentscheidung? Vielleicht würde Quin zurückkehren, wenn er genug Entdeckungen gemacht hatte oder wenn er sich zu einsam fühlte. Doch mit Tuccos konnte er diese Einsamkeit ganz gut wegstecken und seine Entdeckerlust schien noch lange nicht vorbei zu sein.

Amabilis Lea | 19.09.1998 - Mittag | Bach
Ambi kam dem Bach immer näher. An einem Ort führte eine kleine Brücke aus wenigen Brettern darüber. Doch der Löwe machte sich nichts daraus und sprang nebenan einfach über den Bach. Ambi nahm die Brücke und bemerkte, dass es nur eine einzelne Hütte war und daneben ein Unterstand, statt wie zuvor gedacht zwei Hütten. Aber dies tat nichts zur Sache. Ambi getraute sich nicht, direkt in die Hütte hineinzugehen. Dies war ja ziemlich unhöflich, wenn sich jemand darin befinden würde. So rief sie: «Hallo, ist hier jemand?» Es kann ja sein, dass die Person gerade außer Haus ist. Oder dass die Hütte schon länger nicht mehr bewohnt wird. Falls niemand auf mein Rufen reagieren würde, würde ich ein Weilchen warten und dann doch in die Hütte hinein gehen. Falls sie unbewohnt wäre, könnte ich vorübergehend dort Unterschlupf finden. Und ich könnte mich etwas mehr mit diesem Löwen beschäftigen. Der Löwe schnüffelte nämlich gerade am Unterstand umher. Was der dort wohl riecht?

Quintus Filius Judex | 19.09.1998 - Mittag | Hütte | mit Amabilis Lea
Irgend etwas stimmte mit Tuccos nicht. Noch nie zuvor hat er Quin dazu gedrängt, zurück zu seiner Hütte zu gehen. «Bist du krank? Oder was ist mit dir los, mein lieber Tuccos?» Natürlich antwortete der Löwe ihm nicht. Aber Quin gab sich geschlagen und ritt mit Tuccos zurück zu seiner Hütte. Es war ja nicht weit. Und schließlich wollte er, dass Tuccos sich ausruhte, wenn es ihm nicht gut ging. Dafür war er ihm ein viel zu kostbarer Freund. Unglaublich, dass schon über eineinhalb Jahre vergangen sind, seit er diesem Löwen das erste Mal begegnet war und hierher gekommen ist. Noch immer gibt es so viel zu entdecken. Doch dann sah Quin plötzlich ein weiterer Löwe bei seiner Hütte. Und...er konnte seinen Augen fast nicht trauen...ein weiterer Mensch! «Hey!» rief er noch aus einigen Metern Entfernung. Nur einen Augenblick später war er bei diesem Menschen - es war eine Frau. «Ich bin Quin. Es freut mich unglaublich, dir begegnet zu sein! Wie ist dein Name, wenn ich fragen darf?» Die Frau ist wirklich sehr hübsch! Ob sie wohl auf die gleiche Art hierher gekommen ist, wie ich damals?

Amabilis Lea | 19.09.1998 - Mittag | Hütte| mit Quintus Filius Judex
Tatsächlich reagierte niemand auf ihr Rufen. Ambi wollte gerade mal schauen, ob sich die Hütte öffnen ließ, als sie in der Ferne eine Bewegung ausmachte. Der Löwe neben ihr schien die Bewegung auch bemerkt zu haben. Schließlich horchte er sogleich auf und zuckte mit seinen Ohren. Nach einem Augenblick erkannte Ambi, dass da ein anderer Löwe daherkam. Er steuerte gezielt auf sie zu. Und nach ein paar weiteren Augenblicken sah Ambi, dass auf dem Löwen ein Mensch ritt. Jetzt war für Ambi klar, dass diesem Menschen wohl die Hütte gehörte. Sie war froh, nicht einfach eingedrungen zu sein. Geduldig wartete sie, bis der Mensch mit dem anderen Löwen bei diesem Ort hier angekommen waren. Sie hörte, wie der Mensch ihr zurief und erwiderte mit einem Winken. Als er hier war, stellte er sich sogleich mit dem Namen Quin vor und fragte nach ihrem Namen. Quin war ein kräftiger Mann mit einem langen Bart und Fellkleidung. Schnell und elegant sprang er vom Löwen ab. «Mein Name ist Amabilis.» Normalerweise stellte sie sich mit ihrem Spitznamen vor. Aber diesem Mann wollte sie sich mit ihrem vollen Namen vorstellen. «Du wohnst hier, richtig?», fragte sie weiter, obwohl sie die Antwort schon so gut wie kannte. Aber sie wusste nicht, was sie sonst sagen konnte, obwohl so viele Fragen auf ihrer Zunge lagen.

Quintus Filius Judex | 19.09.1998 - Mittag | Hütte | mit Amabilis Lea
«Amabilis, welch schöner Name!» Quin merkte sich diesen Namen gut. Irgendwoher schien er den Namen zu kennen und nach einigem Überlegen war er sich fast sicher, dass es sich dabei um eine Blume handeln musste - eine Blume, welche er zuletzt auf der Erde begegnet war. Hier fand er zwar schon ähnliche Blumen, doch diese wiesen dennoch bestimmte Unterschiede auf. Dies konnte Quin mit Sicherheit sagen, da er sich als ehemaliger Ranger sehr gut mit der Natur auskannte. «Ja, ich lebe hier. Zusammen mit Tuccos.» Tuccos stupste ihn leicht mit der Schnauze an, als er seinen Namen hörte. «Aber jetzt erzähle mir, woher kommst du, liebe Amabilis? Ich kann dir gerne etwas zum Trinken und Essen anbieten, wenn du mir von dir erzählst.»

Amabilis Lea | 19.09.1998 - Mittag | Hütte| mit Quintus Filius Judex
«Vielen Dank», antwortete Ambi zugleich auf das Kompliment zum Namen, wie auch zum Angebot des Trinkens und Essens. «Aber darf ich fragen, wer Tuccos ist?» Sie ging davon aus, dass Tuccos ein weiterer Mensch war. «Ich komme aus Bari. Und hierher kam ich durch eine Höhle. Die Höhle da vorne, um genau zu sein.» Sie drehte sich kurz um und zeigte in die Richtung des Höhleneinganges, welchen man von hier aus jedoch nur noch schwach erkennen konnte aufgrund der dazwischen liegenden Wiese. «Der Löwe da führte mich hierher. Und wie ich sehe, wirst du ebenfalls von einem Löwen begleitet. Ist das für dich normal? Denn für mich ist es irgendwie leicht ungewöhnlich.» Sie blickte zum Löwen neben Quin. Im Gegensatz zum Löwen, mit dem sie selbst hierher kam, hatte Quins Löwe eine prächtige Mähne. Ihr Löwe war ganz offensichtlich ein Weibchen und jener von Quin ein Männchen.

Quintus Filius Judex | 19.09.1998 - Mittag | Hütte | mit Amabilis Lea
Quin musste lachen. Er zeigte zum Löwen Tuccos. «Das ist Tuccos!» Wer denn sonst? Quin ging kurz in seine Hütte und holte eine Schale mit kleinen Bo La Lot Röllchen hervor. Bo La Lot Röllchen sind in Betelblatt gerollte Rindfleischhäppchen - eine von Quins Lieblingsspeisen. Er hatte extra am Bach ein paar Betelpflanzen gepflanzt, nachdem er bei einem Ausritt mit Tuccos welche gefunden hatte. Nebst der Bo La Lot Schale nahm Quin noch einen Krug hervor. Amabilis erzählte ihm unterdessen, woher sie kam. Quin hatte noch nie von Bari gehört. Er fragte sich, ob dies eine Ortschaft auf dieser Welt hier oder eine auf der Erde war. Jedoch ging er bisher davon aus, dass es auf jener Welt hier keine weiteren Menschen gab. Als Amabilis ihm dann von der Höhle erzählte, war für ihn klar, dass sie von der Erde kam. Dass sie die Begleitung eines Löwen ungewöhnlich fand, war damit wohl verständlich. Sie musste wohl in etwa dies gerade erst erlebt haben, was er selbst vor eineinhalb Jahren erlebte. «Wo liegt Bari?», wollte er trotzdem von ihr wissen. «Ich komme übrigens ebenfalls von der Erde. Aus Neuseeland. Und ich kam ebenfalls durch diese Höhle. Vor etwa eineinhalb Jahren. An Tuccos habe ich mich längst gewöhnt. Er ist mein einziger und allerbester Freund. Ich denke, du wirst dich auch noch an deine Löwin gewöhnen. Wie heißt sie denn eigentlich?» Quin ging kurz zum Bach, füllte den Krug mit Wasser und setzte sich dann vor Amabilis auf den Boden. «Komm, setz dich und probier von diesem leckeren Bo La Lot.»

Amabilis Lea | 19.09.1998 - Mittag | Hütte| mit Quintus Filius Judex
«Achso...du hast dem Löwen einen Namen gegeben...» Ambi strich sich verlegen durch ihre Haare. Dann beobachtete sie Quin, wie er etwas zum Essen und Trinken besorgte. «Bari liegt in Italien. Aber Neuseeland ist ja nicht grad in der Nähe von Italien. Wie kann es sein, dass wir durch die selbe Höhle hierher gekommen waren? Und wenn du von der Erde sprichst...dann ist das hier wohl wirklich eine andere Welt? Wie heißt die Welt dann?» Irgend etwas hatte sich in Ambi gelöst, sodass sie nun endlich loslegen konnte mit ihren vielen Fragen. Dass Quin das Wasser zum Trinken einfach aus dem Bach holte, fand sie nur einen Bruchteil einer Sekunde komisch. Im Gegensatz zu Italien war das Wasser aus Bächen hier wohl absolut sauber. Und es war auch nicht weiter komisch, sich einfach auf den Boden zu setzen. Besser gesagt auf die leicht abgetretene Wiese. Dann probierte Ambi etwas von diesem Bo La Lot und sie fand es wirklich sehr lecker, sodass sie gleich noch ein Röllchen nahm. «Schmeckt super!» Während dem Kauen überlegte sie sich, wie sie die Löwin nennen sollte, welche mit ihr hierher gekommen war. Dann sagte sie ganz spontan: «Ich werde sie Triperix nennen.» Triperix hatte sich zu Tuccos gesellt. Die beiden kauerten entspannt am Boden und blickten in die schöne weite Welt hinaus.

Quintus Filius Judex | 19.09.1998 - Mittag | Hütte | mit Amabilis Lea
Natürlich habe ich Tuccos einen Namen gegeben. Wäre doch komisch, wenn man seinen besten Freund nicht beim Namen nennen könnte, dachte sich Quin. «Ach Italien. Ja, das ist allerdings weit weg. Das liegt ja in Europa! Krass! Anscheinend ist das wirklich irgendwie magisch mit dieser Höhle.» Quin fragte sich, ob er nun wohl eher in Italien oder in Neuseeland rauskommen würde, würde er durch die Höhle zurück zur Erde gehen. Aber jetzt, wo diese Amabilis hier war, hatte er noch einen Grund mehr, um nicht mehr zur Erde zurückzukehren. Er wüsste auch gar nicht, wie er da wieder ein Leben aufbauen sollte, wo er doch schon so lange und glücklich hier lebte. Und er würde Amabilis um jeden Preis beschützen wollen. Vor allem vor den hungrigen Riesenwesen, die es hier gab - Dinosaurier und weitere. Quin geriet zwar nicht oft in Situationen mit diesen Kreaturen, doch er hatte einen gewissen Respekt, seit den wenigen Malen, als ihm welche begegnet waren. Teilweise sah er sie nur aus der Ferne. Aber es kam auch schon vor, dass sie ihn angreifen wollten. Wäre da nicht Tuccos gewesen, hätte er keine Chance gehabt. Aber Tuccos verteidigte ihn wie ein Held und jagte die Wesen in die Ferne oder erlegte sie gar. «Den Namen dieser Welt kenne ich nicht. Aber wenn du magst, können wir ihr einen Namen geben. Das habe ich auch schon so gemacht mit diesem Land hier. Ich nenne es Forastia.» Irgendwie war es echt toll, so vieles neu benennen zu können. Jetzt, wo Quin jemanden hatte, der in seiner Sprache antwortete und mit ihm wahrhaftige Gespräche führte, würde es auch Sinn machen, alles Unbekannte zu benennen. «Danke, es freut mich, dass es dir schmeckt. Und Triperix ist ein wundervoller Name für dein Löwenweibchen. Wie ich sehe, versteht sie sich schon super mit meinem Tuccos. Aber das verwundert mich ehrlich gesagt auch nicht. Denn Tuccos hat das auf irgendeine Weise gespürt - also dass da jemand Neues in unser bescheidenes Lager gekommen ist. Es war das erste Mal, dass er mich so richtig dazu gedrängt hat, hierher zurückzukommen und den Ausflug abzubrechen.»

Amabilis Lea | 19.09.1998 - Mittag | Hütte| mit Quintus Filius Judex
Für Ambi schien nicht nur die Höhle magisch zu sein. Alles hier war irgendwie magisch - aber wunderschön! «Ja natürlich, lass der Welt einen Namen geben. Es ist also eine Parallelwelt. Aber du kennst die Welt schon viel besser als ich. Wenn du willst, dass ich der Welt einen Namen gebe, dann musst du sie mir beschreiben. Forastia ist übrigens ein sehr schöner Name für dieses Land hier.» Als Ambi Quintus zuhörte, als dieser ihr von Tuccos Feingespür erzählte, war für sie erst recht klar, dass diese Löwen hier auf jeden Fall nicht mit den anderen Löwen auf der Erde zu vergleichen waren. Sie konnte noch immer kaum glauben, dass sie das alles hier gerade wirklich erlebte - dass das tatsächlich alles real war.

Quintus Filius Judex | 19.09.1998 - Mittag | Hütte | mit Amabilis Lea
«Nun...ich wüsste gar nicht, wie ich die Welt gut beschreiben sollte. Sie scheint auf jeden Fall eine Art Parallelwelt der Erde zu sein. Mit Bergen, Land und Ozean. Mit vielen Pflanzen und Tieren - vor allem auch diverse, die es auf der Erde nicht gibt. Ich bin längst noch nicht weit umhergereist. Länger als einen Tag bin ich eigentlich nie weggeblieben. Ich wollte immer wieder hierher zurückkehren, da ich mir hier ja schon was aufgebaut hatte und nicht an einem anderen Ort wieder von vorne anfangen wollte. Zudem wollte ich mir die Möglichkeit offen halten, jederzeit wieder durch die Höhle zurückzukehren zur Erde. Wer weiß, ob ich die Höhle je wiedergefunden hätte, wäre ich weiter weggezogen. Aber diese Welt ist auf jeden Fall noch viel weiter, als ich je gesehen habe vom bisher höchsten Punkt, an welchem ich war. Von dem her kann ich dir nur einen klitzekleinen Bruchteil der Welt beschreiben.»

Amabilis Lea | 19.09.1998 - Mittag | Hütte| mit Quintus Filius Judex
«Na dann lass uns die Welt doch einfach nach ihrer Weite benennen. Aber Weite klingt komisch. Wie wäre es mit dem lateinischen Wort für weit? - tantum. Oder vielleicht fällt dir ja noch was Besseres ein. Mir ist es eigentlich egal, ob du der Welt den Namen gibst oder ich. Zudem bin ich ja erst seit sehr geringer Zeit hier, während dem du schon ein viel längerer Bewohner von dieser weiten Welt hier bist. Wäre es da nicht gerechtfertigter, dass du der Welt den Namen gibst? Oder gibt es noch weitere Menschen hier in der Umgebung, die länger hier sind als du?»

Quintus Filius Judex | 19.09.1998 - Mittag | Hütte | mit Amabilis Lea
«Weitere Menschen gibt es hier wohl kaum. Seit eineinhalb Jahren bin ich nie einem Menschen begegnet. Deshalb war ich heute auch so überaus verblüfft, als ich dich gesehen habe. Aber tantum gefällt mir wirklich gut. Oder wie wäre es mit Tantumis? Dann klingt es nicht so nach einem Adjektiv, sondern nach einem Nomen. Wobei hier eigentlich solcher Grammatik-Kram komplett keine Rolle spielt, würde ich mal sagen.» Irgendwie verrückt, dass ich mich noch an so unnützes Zeug aus den Erdzeiten erinnere. Quin schnappte sich noch die letzte Bo La Lot Rolle und trank einen Schluck aus dem Krug. Er würde sich gleich morgen daran machen, einen neuen Tonkrug zu formen, damit er und Amabilis nicht immer aus dem gleichen Topf trinken mussten.

Amabilis Lea | 19.09.1998 - Mittag | Hütte| mit Quintus Filius Judex
«Tantumis klingt wundervoll für einen Weltennamen. Lass uns die Welt Tantumis nennen!» Ambi grinste. Dann trank auch sie aus dem Krug, aus welchem eben erst Quin getrunken hatte. Das Wasser hier war wirklich sehr erfrischend. Sie beobachtete, wie Triperix und Tuccos sich erhoben und zum Bach trotteten, um ebenfalls etwas zu trinken. Dann wandte sie sich wieder an Quin. «Also ist es für dich in Ordnung, dass ich hier bei dir lebe? Ich habe ja auf Tantumis, beziehungsweise in Forastia, noch keine eigene Unterkunft. Zwar hätte ich auch kein Problem, unter freiem Sternenhimmel zu schlafen, aber ich möchte auf jeden Fall hier in deiner Nähe bleiben, wenn das für dich in Ordnung ist. Falls es für dich aber zu ungewohnt wäre, wenn da plötzlich so eine Ambi in deiner Nähe ist, da du ja so lange nur mit Tuccos hier lebtest, dann ist das für mich auch in Ordnung und ich werde dann einfach vor der Höhle übernachten oder so.»